Die Wolke

Als wir die Risiken der Atomkraft als Thema für unser nächstes Stück vorschlugen, konnten sich viele Mitglieder der Theatergruppe zunächst nichts darunter vorstellen. Gerade aus diesem Grund stieß es aber auch auf großes Interesse. In der Gruppe diskutierten wir viel und vertieften dabei unser Wissen über die Atomindustrie.

In diesem Zusammenhang dachten wir sofort an den 1987 erschienenen Jugendroman „Die Wolke“ von Gudrun Pausewang, der als Reaktion auf den Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 entstand und mit demDeutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde.

Nach dieser Vorlage und mit Hilfe von Improvisationen erarbeiteten wir eine eigene, aktualisierte Textfassung. Im Zentrum der Handlung steht Jana, die durch einen Reaktorunfall zu einem Strahlenopfer wird. Trotzdem war es uns wichtig, auf die einzelnen Schicksale verschiedener Betroffenen einzugehen, wobei jede Geschichte von den Schauspielern mitgestaltet wurde.

Erst im Nachhinein wurde uns die Aktualität dieses Themas bewusst. Sei es die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke bis 2022 in Deutschland oder die Proteste gegen die Castor-Transporte, die Problematik ist nach wie vor sehr präsent in den Medien. Trotzdem sind wir uns oft nicht bewusst, wie sehr auch Luxemburg durch die unmittelbare Nähe zu Cattenom davon betroffen ist.

Mit unserem Theaterstück hoffen wir auf eine Gefahr aufmerksam zu machen, die zwar bekannt ist, aber oft nicht bedacht wird. Vor allem aber wollen wir daran erinnern, dass jeder eine gewisse Verantwortungträgt und man sich die Frage stellen muss, was man bereit ist in Kaufzu nehmen.

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